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Ergebnisse der 2. Stufe des Projekts „3D Digitales Landschaftsmodell“ vorgestellt

Publikationen, Runder Tisch GIS e.V. |

Im Rahmen der Veranstaltung Geo@Aktuell 2018 des Runden Tisch GIS e.V. am 18. 4. 2018 stellten Herr Dr. Andreas Donaubauer und Frau Caroline Marx, M.Sc., vom Lehrstuhl für Geoinformatik die Ergebnisse der 2. Stufe des Projekts „3D Digitales Landschaftsmodell“ (3D DLM) der Fachöffentlichkeit vor. In dem Projekt wurde untersucht, welche neue Anwendungsmöglichkeiten durch die flächendeckende Bereitstellung von 3D-DLM eröffnet werden und welche Methoden für einen automatisierten Transformationsprozess von den bisher in 2D erhobenen Geobasisdaten geeignet sind. In der 2. Stufe lag der Schwerpunkt auf der Demonstration der praktischen Umsetzung und ihrer derzeitigen Grenzen. Der Abschlussbericht steht ab sofort zum Download bereit.

Ergebnisbeispiele des 3D-DLM-Projekts mit Gebäuden, Straßen, Brücken, Unterführungen, und dem Digitalen Geländemodell in 3D.
Projektbearbeiterin Caroline Marx präsentiert die Ergebnisse der 2. Stufe des 3D-DLM-Projekts. Foto: Dr. Gabriele Aumann
Projektleiter (der TUM) Dr. Andreas Donaubauer bei der Präsentation der Ergebnisse der 2. Stufe des 3D-DLM-Projekts. Foto: Dr. Gabriele Aumann

Im Forschungsprojekt 3D-DLM, an dem sowohl der Runde Tisch GIS e. V. (in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Geoinformatik der TU München und der Firma M.O.S.S. Computer Grafik Systeme GmbH als Projektbearbeiter), als auch die Länder Bayern und Baden-Württemberg beteiligt waren, erfolgte in der Demonstrationsphase der prototypische Aufbau eines konsistenten 3D Digitalen Landschaftsmodells für ein Testgebiet von ca. 200 km2 in der Bodensee-nahen Grenzregion von Bayern und Baden-Württemberg. Dabei wurden die in der 1. Projektstufe festgelegten Objektklassen unter Berücksichtigung des Digitalen Geländemodells (DGM) nach dem CityGML-Standard im Level-of-Detail 1 (LoD1) modelliert und um die amtlichen 3D-Gebäudemodelle ergänzt.

Für die Umsetzung der Demonstrationsphase wurde das Programm „3Dfier“ verwendet. Diese an der TU Delft entwickelte Open-Source-Software erzeugt 3D-Objekte aus 2D-DLM und klassifizierten 3D-Punktwolken, wie sie durch fluggestütztes Laserscanning oder durch photogrammetrische Mehrbildzuordnungsverfahren erfasst werden. Für die Anwendung der Software 3Dfier ist es erforderlich, dass die zweidimensionalen Eingangsdaten als flächenhafte Repräsentation der Erdoberfläche lückenlos und überlappungsfrei vorliegen. 2D-DLM-Ausgangsdaten für die Erzeugung des 3D Digitalen Landschaftsmodells waren die ALKIS- und ATKIS-Daten der Auftraggeber. Viele dieser Daten liegen lediglich linienhaft vor, was eine entsprechende Erzeugung flächenhafter Geometrien erforderte. Eine weitere Herausforderung bestand darin, dass sich die Geometrien der einzelnen Objektarten teilweise gegenseitig überlagern. Zudem wurde untersucht, wie fehlende Höhenpunkte (z.B. unter Brücken) unter Verwendung des DGM eingespeist werden können.

In der Demonstrationsphase konnte die grundsätzliche Machbarkeit einer hochgradig automatisierten Ableitung eines flächendeckenden 3D-DLM aus den vorliegenden Geobasisdaten des amtlichen Vermessungswesens (ALKIS- und ATKIS-Daten) nachgewiesen werden. Für die gesamte Testregion wurde ein konsistentes 3D-DLM mit verschiedenen Objektarten (Gebäude, Brücken, Straßen, Schienenwege, Gewässer, Wälder und andere Vegetationsobjekte) erzeugt. Die Daten wurden nach dem CityGML-Standard unter Erhalt aller Sachinformationen strukturiert, gespeichert und schließlich in einem 3D-Webclient für die interaktive Exploration visualisiert. Der Abschlussbericht identifiziert auch eine Reihe bestehender Probleme und gibt Vorschläge für weitergehende Forschungsarbeiten.

Projektbeschreibung, Abschlussberichte (Stufen 1 & 2), Videos und Online-Demo: https://rundertischgis.de/projektarbeit/3d-digitales-landschaftsmodell.html

Software 3Dfier der 3D Geoinformation Group der TU Delft: https://github.com/tudelft3d/3dfier